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Risikomanagement

Die Corona-Pandemie hat schmerzlich vielen Unternehmen vor Augen geführt wie wichtig ein modernes Risikomanagement ist. Fehlgeleitet von mehreren Jahrzehnten mit stabilen Märkten, haben viele Firmen vergessen ein schlagkräftiges Risikomanagement mit entsprechenden Sicherheitsmechanismen aufzubauen:

  • trotz Zinsen nahe 0%, d.h. dem Wegfall der Kapitalkosten, gab es keinerlei Lagermaterialsicherheitsbestände 
  • es gab keine Rahmenverträge mit festen Volumens-Commitments beider Parteien
  • feste Bestellungen wurden nur für wenige Wochen im Voraus getätigt
  • selbst für Bauteile und Komponenten mit minimalen Einkaufspreisen wurden komplizierte, fehleranfällige Supply-Chains nach Asien aufgebaut
  • Single-Source Einkauf als Standardansatz führt nun bei geschlossenen Häfen und fehlenden Containern zu unlösbaren Problemen, die die Fertigung über Wochen unterbrechen

Das Ergebnis ist katastrophal und beschämend. Umsatzmilliarden gehen 2021 in Detroit, Amsterdam und Wolfsburg verloren, da selbst Großkonzerne Ihre eigene Einkaufsmacht überschätzt haben und in Ihrer Arroganz nicht die Notwendigkeit für den Aufbau eines adäquaten Einkaufsrisikomanagements gesehen haben. Zugegeben ist vorausschauendes Risikomanagement hochkomplex und erfordert entsprechende kontinuierliche Investitionen in Werkzeuge und Personal. Viele Firmen haben so am falschen Ende gespart und nur ein kurzfristig "günstiges" Risikomanagement mit pro-forma Papier-Prozessen aufgebaut, die nur für ein Häkchen im ISO-Audit gut waren. Interessant ist aber zu sehen, das in der Chipkrise einige Firmen sehr viel besser abschneiden als andere Marktteilnehmer. So hat BMW vorausschauend ein eigenes hochkompetentes Elektronik-Sourcing-Team aufgebaut, so daß BMW gemäß Presseinformationen 2021 einen neuen PKW-Produktionsrekord aufstellen wird und maximal 70-90.000 Autos wegen der Chipprobleme nicht ausliefern kann.

Eine solide Basis für ein Risikomanagement ist die Durchführung einer detaillierten, umfassenden Risikoanalyse

  • Was sind Ihre Produktionsrisiken. Wie werden diese von den Produktions- und Qualitätsprozessen Ihrer Lieferanten beeinflusst? Was wäre der Worst-Case? 
  • Welche Risiken für Ihre Marke und Reputation ergeben sich aus Ihrem Lieferantenportfolio. Bedenken Sie, das immer das schwächste Glied bricht und gemäß Murphy´s Gesetz häufig genug die widrigste Situation eintritt. Haben Sie wirklich ein detailliertes Bild von den HSE-Risiken Ihrer schwächsten Lieferanten und sind die Preisvorteile wirklich dieses Risiko wert? Durch welche Maßnahmen wie Lieferantenaudits oder den Einsatz wirklich unabhängiger Qualitätsmanager vor Ort, könnten diese Risiken eliminiert werden? Oder sollten Sie lieber heute als Morgen eine "2nd Source" Aufbauen bzw. die Produktion zurück nach Europa verlagern?
  • Was sind Ihre Cyber-Risiken? Haben Sie in Ihrem Vertragsmanagement direkten Zugriff auf Ihre aktuelle Versicherungs-Police zu Cyber Risiken und sind dort Produktionsausfälle für mehrere Wochen durch Cyber-Risiken wirklich abgesichert? Wenn die Produktion und das Telefonsystem von Beiersdorf in Hamburg über Tage lahmgelegt werden kann, sind Sie sicher, das dies nicht auch bei Ihnen passieren kann? Werden Telefonsystem und Arbeitsplatzrechner auf Windows Systemen von der gleichen EDV-Abteilung betrieben? Wann war die letzte unabhängig durch externe IT-Experten überwachte Recovery-Übung und sollte nicht eine viel stärkere Segmentierung der Risiken erfolgen, um gegen Ransomware-Attacken gefeit zu sein? Wo werden eigentlich diese Maßnahmen verfolgt und wo gibt es ein für normale-Menschen lesbares Portfolio der aktuellen Verbesserungsmaßnahmen? Muß die Excel-Tabelle wo dies alles gespeichert ist noch aktualisiert werden und kann Sie ihnen daher erst Morgen oder nächste Woche gesendet werden - dann haben Sie dringendsten Handlungsbedarf. 
  • Wenn heute ein für über 10 Mio. Menschen lebensnotwendiges Medizinprodukt in einer einzigen Fabrik lokalisiert auf einer Erdbebenspalte produziert wird und es erwiesenermaßen weltweit keine Sicherheitsbestände von mehr als 2 Wochen gibt - was könnte in Ihrer Suppply-Chain bei einer Naturkatastrophe
    passieren? Wissen Sie welche produktionskritischen Lieferanten und Sublieferanten heute Fabriken betreiben, die von einem Erdbeben, Hurrican oder einer Überschwemmung schwer getroffen werden könnten. Hand aufs Herz - gibt es überhaupt ein System in Ihrem Unternehmen auf dem Sie heute
    die Risiken verfolgen können und wo die dutzenden notwendigen Korrektivmaßnahmen für jeden Lieferanten systematisch verfolgt werden.  Das Maßnahmen-Management von ebidtopay, wäre eine Möglichkeit systematisch Ihre Risiken zu reduzieren. Nutzen Sie den Weckruf durch COVID, Ihr Risikomanagement zu modernisieren und jetzt wo noch Zeit ist die schwächsten Glieder in Ihrer Supply-Chain durch tragfähige Alternativen zu ergänzen oder zu ersetzen.
  • Ergänzend sind natürlich auch steuerliche und politische Risiken rechtzeitig zu managen. Der Brexit und die vielfältigen Kolleteralschäden sind ein gutes Fallbeispiel für die fundamentalen Änderungen, die z.B. durch den EU-Austritt eines Landes erzeugt werden können.

ebidtopay bietet erprobte fertige Bausteine, die entsprechend Ihren Anforderungen zu einem mächtigen Risikomanagementsystem konfiguriert und angepasst werden können:

  • Scoring und Risikoerhebungsbögen für die Prequalifikation 
  • Eine Risiko-KPI-Bibliothek mit flexiblen Verknüpfungsmöglichkeiten zu Meta-Indikatoren 
  • Ereignisgesteuerte und zeitgesteuerte  Lieferantenrisikobewertungserhebungen 
  • klar verständliche Risikospezifische Ampeln, die Anfragern, Einkäufern und Vertragsverantwortlichen bei jeder Lieferanteninteraktion in der Lieferantenliste vorgeblendet werden können 
  • Gegenüberstellung der Selbstdeklaration des Lieferanten im Vergleich zu den Einträgen in den Lieferantendatenbanken von D&B und BvD (Dies erfordert jedoch einen separaten Vertrag mit unseren Partnern D&B und BvD) 
  • detaillierte Lieferantenstatus-Vergabe und risikoadäquate Genehmigungs-möglichkeit je Warengruppe, je Land und je Produktionsstandort ermöglichen 
  • detailliertes Auditprotokoll für alle Schritte, Kommentare und Erklärungen von Firmenvertretern im Rahmen der Lieferantengenehmigung
  • Warengruppen segmentiertes Risikomanagement was ein detaillierteres Risikomanagement z.B. für Lieferanten von kritischen Produktionsmaterialien erlaubt für die dann ergänzend geographische, politische und HSE Risikoinformationen zum Produktionsstandort erfragt werden und zusätzliche Zertifikate eingereicht werden müssen 
  • Konflikt-Mineral-Management
  • Verfolgung der Diversitätsverteilung in Ihrem Lieferantenportfolio und Überwachung der Entwicklung hin zu einer fairen Behandlung von Minderheiten. 
  • Jährliche Erfassung der Lieferantenbilanzdaten und automatische Errechnung von Insolvenzrisiken noch bevor Kreditreform Empfehlungen ausspricht
  • Zertifikatsmanagement und Erinnerungsmanagement 
  • Automatische Sperrung von spezifischen Transaktionen beim Wechsel im Lieferantenstatus (z.B. Blockierung von neuen Bestellungen, neuen Vergaben, Abschluss neuer Verträge, etc.)
  • Bankdatenverwaltung
  • Verwaltung aller Schlüsselvereinbarungen wie "Code-of-Conduct",
    "Master-Supply-Agreement", "Vertraulichkeit", etc. 
  • Risikokonsolidierung aus verschiedenen Quellen zu einem einheitlichen Gesamtbild unter Berücksichtigung von Qualitätsdaten,
    Lieferantenbewertungen, Informationen aus dem Lieferanten Self-Assessment, Glass-Door, Finanzinformationsdiensten, etc.
  • Ermöglichung von Emergency-Response-Actions (z.B. bei Vorfällen wie Salmonellenvergiftungen in der Lebensmittelindustry) 
  • tägliche, wöchentliche oder monatliche Supply-Chain-Health-Surveys, um kurzfristig z.B. auf Störungen in der Supply-Chain durch Produktionsschließungen oder Logistikprobleme reagieren zu können

Auf welche Lieferanten können Sie sich auch noch in der Krise verlassen?

 

Sie können Ihr Risikomanagement noch weiter verbessern durch ergänzende Lizenzen für Echtzeitdatenanreicherung mit unseren Partner Unternehmensdatenbanken

  • erhalten Sie Echtzeitinformationen im System zu über 1000 ergänzenden Datenpunkten (Kreditrating, Managementwechseln, Zahlungsverhalten, etc.) durch Nutzung unserer Standardschnittstellen zu D&B und BvD 
  • geben Sie dem Thema Nachhaltigkeit Priorität und verbinden Sie Ihr System in Echtzeit mit Ecovadis 
  • werden Sie noch besser in antizipativem Risikomanagement durch eine Echtzeitverbindung mit Risk-Methods 
  • profilieren Sie sich als Innovationsführer im Bereich Lieferanten-Diversität und Antidiskriminierung und binden Sie die Supplier-Foundation von Tealbook an